Helga Tworek Fachtherapeutin für Psychotherapie

-	Es ist ein selbstbestimmtes, inneres Erleben von Erinnerungen, die in den Zellen unseres Gehirns abgespeichert sind. Durch das Wiedererleben können belastende Erfahrungen aufgearbeitet und somit geheilt integriert werden.
-	Ambulant weist darauf hin, dass diese Therapiemethode in wöchentlichen oder größeren Abständen in Einzelarbeit praktiziert wird.
-	Diese Methode wurde von Irene Behrmann, Celle entwickelt. (siehe auch www.ambulante-regressionstherapie.de )
Die Therapie
-	Die Ambulante Regressionstherapie ist ein tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und eine Trauma-Therapie.
-	Der tiefenpsychologische Ansatz geht von aktuellen psychischen Konflikten aus. Das "Jetzt" ist wichtig. Von da aus werden dann Erinnerungen an Kindheits- und Jugenderlebnisse aufgegriffen mit dem Ziel, die aktuellen Lebens-Einstellungen zu verändern. Sie ist eine aufdeckende Therapie.
-	Die Ambulante Regressionstherapie ist keinesfalls mit sog. Rückführungen in Verbindung zu sehen, und es werden keine Hypnose-Techniken angewandt.
Wie wird in der Therapiestunde gearbeitet
-	Klärung des Anliegens – Vorgespräch
-	Dem Klienten wird angeboten, liegend und mit geschlossenen Augen zu arbeiten (Liegung)
-	Nach kurzer Zeit des Spürens gibt der Klient Rückmeldungen über seine Wahrnehmungen. Z. B. können Druck auf den Schultern, Ziehen im Bein oder Zittern der Hände zu spüren sein
-	Erinnerungen und Gefühle kommen ins Bewusstsein
-	Alles geschieht von selbst und vollkommen wertfrei, es gibt kein „richtig“ oder „falsch“
-	Durch die therapeutische, einfühlsame Begleitung wird der Prozess des Spürens, Fühlens oder Erinnerns angestoßen
-	Der Klient ist während der Liegung im Wachbewusstsein, er kann zu jeder Zeit den Prozess hinterfragen oder unterbrechen.
Nach der Liegung wird das Erlebte nochmals reflektiert. Die Dauer einer Liegung ist ganz individuell, sie schwankt zwischen 20 Minuten und 2 Stunden.
Wirkung
Folgende Symptome lassen sich mit der Ambulanten Regressionstherapie bearbeiten, sofern sie auf seelische, unbewältigte Erlebnisse zurückgehen:
Körperliche Symptome, z. B. Schmerzen aller Art,
	Verspannungen, Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, Funktionsstörungen von Atmung, Kreislauf, Organen, Nerven und Zellen.
Emotionale Symptome, z. B. Ängste, Unsicherheit,
	Hemmungen, Depressionen, Gefühle der Ausweglosigkeit, Entfremdungsgefühle, Traurigkeit, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle, Wut und Hass.
Kognitive Symptome (den Verstand, die Wahrnehmung
	und das Selbst betreffend), z. B. Entscheidungsunfähigkeit, Selbstbeschuldigungen, Selbstzweifel, Durchsetzungsschwäche, Unzufriedenheit, Zwangshandlungen, Selbsthass, Selbstbeschädigungen, Aggressivität, Perversionen.

Die drei genannten Symptomebenen sind eng miteinander verbunden, die Ambulante Regressionstherapie wirkt immer auf allen drei Ebenen.

Bei Menschen, die an einem oder mehreren Symptomen leiden, ohne dass ein Befund da ist, liegt die Wahrscheinlichkeit nahe, dass Zellerinnerungen des neuronalen Wahrnehmungssystems bedeutsame Ereignisse genau speichern. Durch Auslösereize werden frühere Erlebnisse wiederbelebt. Damalige Schmerzen, Verhaltensweisen und Einschätzungen wiederholen sich, meist unbewusst. Der Körper vergisst nichts.

Ziel dieser Therapie

besteht darin, wieder in ein innerliches Gleichgewicht zu kommen, d.h.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist, dass die Klientin/der Klient bereit ist, die eigene Lebensgeschichte aufzuarbeiten. Die Ambulante Regressionstherapie gleicht einer anstrengenden Arbeit. Die Anstrengung lohnt sich aber, denn der Gewinn an Lebensqualität ist meist schon nach kurzer Zeit spürbar.

Irene Behrmann: Zurück ins Leben – Erfahrungen mit der Ambulanten Regressions-therapie. U. Leutner Verlag, Berlin, 2. Auflage 2005, € 16,80, ISBN 3-934391-15-X.